(…) Rund zehn Jahre malte Catherine Brandeis fast ausschliesslich auf ein festes, sichtbar strukturiertes, eigenwilliges Büttenpapier. Sie hatte es in grossen Bögen in die Schweiz mitgebracht, als sie 1990 nach vielen Jahren aus Frankreich zurückgekommen war. Die dunklen Klänge der "Série noire", die anfangs, 1996, auf diesem Papier entstand, waren für das Werk von Catherine Brandeis ungewöhnlich. Aber trotz des schweren Papiers und der dunklen Farben, die nicht lange blieben, und nicht zuletzt dank der anfänglich schmalen Querformate war auch diesen dunklen Bildern eher etwas Schwebendes eigen als etwas Lastendes. Seit den frühen, figurativen Bildern sind in ihren Arbeiten das Durchscheinenlassen, das Verweben mit dem Raum, und die Transparenz zentrale Mittel beim Erschaffen eines sich in Schichten öffnenden Raumes. Sei es im aquarellierenden Farbauftrag, seien es durchsichtige Folien, auf die sie malte, seien es Raumgebilde wie Paravents, die Durchblicke und Einschnitte zuliessen, sei es der Umgang mit den übereinander gedruckten Farben beim Lithographieren oder ihre lasierende Technik in Öl: Ihr Werk stellt sich mit feinen Bezügen in den Raum, flicht ihn sich ein, zieht ihn mit Schwung herbei. In ihren Paravents der späten achtziger Jahre geschah dieser bewegte Schritt in den Raum ganz bodenständig, indem die grossen abstrakten Faltbilder im begehbaren Raum aufgestellt wurden. Die Bilder des letzten Jahrzehnts kennen die grosse Geste auch: Sie hat kalligraphische Qualität gewonnen und kann sich auch auf kleinsten Formaten entfalten. (…) ..................................................................................................................................Katarina Holländer |